Der Naturschutzbund Deutschland e.V. - NABU - möchte Menschen dafür begeistern, sich durch gemeinschaftliches Handeln für die Natur einzusetzen. Wir wollen, dass auch kommende Generationen eine Erde vorfinden, die lebenswert ist, die über eine große Vielfalt an Lebensräumen und Arten, sowie über gute Luft, sauberes Wasser, gesunde Böden und ein Höchstmaß an endlichen Ressourcen verfügt.
31.10.2024
In diesem Sommer hat - von Menschen unbemerkt - ein Weibchen des Schwalbenschwanzes, dem größten unserer heimischen Tagfalter, ihre Eier an Fenchel-Pflanzen (Foeniculum vulgare) in einem Garten in Rühle abgelegt. Daraus entwickelten sich prächtige Raupen, die trotz ihrer scheinbar auffälligen Färbung gut getarnt sind. So wurden sie erst wenige Tage vor ihrer Verpuppung entdeckt
Beim Beobachten des Verpuppungsvorgangs gab es eine Überraschung: Die neu entstandenen Puppen sind zunächst grün, nehmen dann aber rasch die Farbe des jeweiligen Untergrunds an, beispielsweise braun auf einem braunen Zweig oder beige meliert auf einem beigen Eierkarton. Sogar die Textur des Untergrunds wird in gewissem Umfang nachgebildet, wie die Fotos illustrieren.
Diese erstaunliche Anpassung bedeutet, dass die Raupen vor ihrer Verpuppung die Farbe und evtl. die Textur des gewählten Untergrunds erkennen, diese Information speichern und auf irgendeine Weise dafür sorgen, dass ihre spätere Puppenhaut diese jeweilige Färbung annimmt, ein faszinierender Vorgang.
Auf jeden Fall freuen sich die Gartenbesitzer darauf, im Frühjahr 2025 beobachten zu können, wie aus den Puppen die wunderschönen Schmetterlinge schlüpfen.
Angeregt durch diese Eiablage, hat das Gartenteam des Meppener Naturschaugartens im Oktober 2024 an einer sonnigen Stelle im Garten ebenfalls Fenchel gepflanzt und hofft nun auf ebensolchen Gartenbesuch im kommenden Jahr.
Text: Karin Schaad
31.10.2024
Auf die Initiative der ehrenamtlichen Naturschützer in der Projektgruppe Naturschutz im NABU-Emsland-Mitte hat die ökologische Station Grafschaft Bentheim- Emsland Süd eine Verwallung im Fullener Moor erhöhen lassen. Die Verwallung dient der Vernässung des Hochmoores. Teile der Verwallung wurden allerdings ursprünglich zu niedrig gebaut und sollten nun erhöht werden. Unterdessen zeigen die erfolgten Vernässungsmaßnahmen der letzten Jahre im Fullener Moor bereits Wirkung. So haben sich stellenweise unterschiedliche Torfmoosarten wieder ausgebreitet. Hochmoortypische Vegetation stellt sich wieder ein.
In einem trockeneren Teilbereich des Fullener Moores kommen noch zwei Bestände des seltenen Gagelstrauches vor. Die Gagelsträucher wurden bereits im vergangenen Winter durch die Projektgruppe Naturschutz freigestellt. Nun wurde durch die Ökologische Station der Bereich noch großflächig entkusselt. So sollen die Gagelsträucher wieder mehr Licht und Wasser bekommen.
Fotos / Text: Carsten Marien
31.10.2024
NABU EMSLAND/ GRAFSCHAFT BENTHEIM | NR 62/24 | 30. OKTOBER 2024
Ins Bärenland, ans Delfinmeer, zu Elchen und subtropischen Gärten
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Hannover/ Emsland/ Grafschaft Bentheim - Bunter denn je und gespickt mit einigen der schönsten Landschaften Europas: Das Reiseteam des NABU Niedersachsen hat sein Busreise-Programm „Natur und Reisen“ für 2025 vorgelegt.
Eine besonders intensive Tour widmet sich erstmals der Hohen Tatra, dem kleinsten Hochgebirge der Welt, im Grenzkamm von Polen und der Slowakei. „Wir reisen ins Bärenland“, schmunzelt Rüdiger Wohlers, der die NABU-Niedersachsen-geführten Reisen 1998 begann und stetig ausbaute: „Gleich drei Nationalparke werden im Mittelpunkt dieser Fahrt stehen. Sie führen durch eines der Gebiete mit der höchsten Tier- und Pflanzenartenanzahl, darunter zahlreiche, die es weltweit nur hier gibt. Das Schönste daran ist, dass zu unserer Reisezeit die Bergwiesen in voller Blütenpracht stehen. Ich habe noch nirgends wo viele Schmetterlinge gesehen wie in der Tatra!“, freut sich Wohlers auf diese Reise. Die Reise wird er gemeinsam mit einer Naturpädagogin leiten, die neben den Pflanzen auch die Volksmärchen und Sagen der Region, einschließlich der Niederen Tatra und der Fatra, thematisiert. Auf dem Programm stehen auch die gigantische Demänova-Höhle mit Tausenden von Stalagmiten und Stalaktiten, ein UNESCO-Welterbe-Bergdorf, eine Floßfahrt auf dem Fluss Dunajec durch die wildromantische Landschaft sowie weitere Besichtigungen. „Natürlich werden wir auch der alten polnischen Königsstadt Krakau Tribut zollen. Sie gilt als eine der schönsten Städte der Welt mit ihrem riesigen mittelalterlichen Marktplatz“, schwärmt Wohlers. „Wir verbringen dort drei Tage und lernen die Stadt bei zwei Führungen kennen, darunter eine durch das jüdische Viertel.“ Diese Reise ist 15 Tage lang und damit die bislang längste im NABU-Programm – „und alles wie immer klimafreundlich im Reisebus statt im Flugzeug.“
Polens besonders reiche Natur findet weiteren Raum im aktuellen Programm: Masuren mit seinen Naturparadiesen vom Storchendorf bis zu glasklaren Flüssen, tiefen Wäldern und unzähligen Vogelarten – die NABU-geführten Gruppen zählten bislang bei jeder Reise mehr als 120 Vogelarten – sowie malerischen Dörfern und gemeinsamem Paddeln oder Stakebootfahren ist unter allen Reisen so beliebt, dass es 2025 gleich drei Fahrten geben wird, bei denen Natur, Kultur und Geschichte zum Zuge kommen: Neben zwei Reisen im Spätfrühling und Frühsommer, zur besten Balzzeit vieler Vogelarten, gibt es 2025/26 erstmals eine „Wintermärchen“-Reise über Silvester, mit Pferdeschlittenfahrt, Tierspurenwanderung im Wald, vogelkundlichen Ausflügen an vermutlich verschneiten Flüssen und Seen. Die Silvesterparty wird zünftig und böllerfrei im Schutzgebiet des Masurischen Landschaftsparks gefeiert! Und mit etwas Glück lassen sich dann auch wieder Elche, vielleicht sogar Tausende Seidenschwänze beobachten.
Die weiteren Reisen 2025 führen nach Ungarn – mit ausführlichen Wanderungen und Besichtigungen unter anderem in drei Nationalparks, von der klassischen Puszta bis in die Auwälder der Donau, auf Englands Blumeninsel im Ärmelkanal, die Isle of Wight mit ihren riesigen Steilküsten, sowie ins Lake District Nordenglands und – neu im Programm – in einer Kombi „From Coast to Country“ von Cornwall mit seinen vom Golfstrom umspülten Steilküsten und seinen subtropischen Gärten bis ins Herz Englands, die Cotswolds. „Bei allen Reisen ist es uns sehr wichtig, dass wir auch hinter die Kulissen des Normaltouristischen blicken und beim Kennenlernen von Natur und Kultur auch die Seele baumeln darf“, betont Rüdiger Wohlers von der IfÖNN GmbH, einer 100 %-igen Tochter des NABU Niedersachsen.
Das Programm, an dem seit 1998 Menschen aus dem ganzen deutschsprachigen Raum teilnehmen, findet sich online unter www.natur-und-reisen.de. Es kann in gedruckter Form in der NABU-Regionalgeschäftsstelle Emsland/ Grafschaft Bentheim, Haselünner Straße 15, 49716 Meppen montags von 15 bis 17 Uhr und dienstags von 9 bis 12 Uhr abgeholt oder unter Tel. 05931-4099630 angefordert werden .
31.10.2024
In der neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) ist ein Artikel über das Projekt zum Schutz des bedrohten Gagelstrauches im Fullener Moor erschienen. Auch auf das Engagement der Projektgruppe Naturschutz im NABU Emsland Mitte wird hingewiesen.
Hier zum Artikel Bier, Mücken, Medizin: Letzter Gagelstrauch soll im Bourtanger Moor überleben
Text: Carsten Marien
31.10.2024
Foto: Erhard Nerger
25.10.2024
Die Projektgruppe Naturschutz des NABU Emsland Mitte ist seit langer Zeit im nördlichen Teil des Naturschutzgebietes Dörgener Moor aktiv. Die ehrenamtlichen Naturschützer haben in den vergangenen Jahren drei Entwässerungsgräben an mehreren Stellen angestaut, um die Moorwiesen und den Moorwald zu vernässen. Die Maßnahme hatte bereits tolle Auswirkungen: Die Moorwiesen wurden wieder nass. In der Folge blüht nun alljährlich im Frühjahr das Wiesenschaumkraut zu tausenden. Schmetterlinge sind wieder viel häufiger zu sehen. Im Moorwald wächst nun stellenweise wieder Torfmoos und Wollgras. Die Ringelnatter hatte sich angesiedelt.
Es gab jedoch noch einen Graben am Rand des Moores, der immernoch eine starke entwässernde Wirkung hatte. Daher war es ein lang gehegter Wunsch der Naturschützer in der Projektgruppe Naturschutz, den Graben zu anzustauen oder zu verfüllen. Zusammen mit dem Fachbereich Umwelt beim Landkreis Emsland wurde ein Plan erarbeitet. Nun ist es so weit, die Maschinen sind angerückt, um den Graben zu verfüllen. Um für diese Maßnahme Sand zu gewinnen, wird am Rand des Naturschutzgebietes, außerhalb des Moores ein Kleingewässer angelegt. Es soll ein neuer Lebensraum für Ringelnattern und Amphibien werden.
Text / Foto: Carsten Marien
21.10.2024
Die Naturschutzjugend- und Kindergruppe (NAJU) des NABU-Emsland-Mitte traf sich, um einen wichtigen Auftrag zu erfüllen. Der Naturschaugarten des NABU-Emsland-Mitte sollte noch naturnäher werden. Die Kinder legten einen Totholzhaufen als Lebensraum für Insekten, Igel und andere Tiere an. Das Holz dafür wurde im benachbarten Wald gesammelt. Die Kinder hatten viel Spaß und haben ihre Aufgabe erfolgreich erfüllt.
Text / Foto: Sarah Marien
21.10.2024
Seit mittlerweile 45 Jahren setzen sich die Naturschützer der NABU-Gruppe Sögel / Werte ehrenamtlich für den Erhalt und die Entwicklung des Naturschutzgebietes Theikenmeer ein. Dr. Andreas Schüring berichtete im Rahmen der Vortragsreihe "Natur am Donnerstag" in der Geschäftsstelle des NABU-Regionalverbandes über die Arbeit zum Schutz des Moores und über Pflege- und Wiedervernässungsmaßnahmen im Gebiet der Wehmer Dose um das Theikenmeer herum. Es wurde deutlich, wie aufwendig und schwierig es war, dieses Moor zu schützen und zu entwickeln. Die Arbeit trägt allerdings reichlich Früchte. Das Moor hat sich vorbildlich entwickelt und Torfmoose breiten sich massenhaft aus. Der Vortrag war überaus interessant und informativ. Ein großes Lob geht an dieser Stelle an die Naturschützer des NABU Sögel / Werte!
Text: Carsten Marien / Fotos: Andreas Schüring und Carsten Marien
13.10.2024
Mit ihrem mehr als 3 cm langen, beweglichen, haarfeinen und trotzdem hohlen Legestachel platzieren die Weibchen dieser Schlupfwespenart ihre Eier direkt neben die Larven anderer Insekten, welche sich in Totholz oder anderen natürlichen oder künstlichen Nistplätzen - wie z.B. „Insektenhotels" - entwickeln.
Aus den Eiern der Schlupfwespe werden rasch Schlupfwespenlarven und diese fressen dann, als sogenannte Brutparasiten, die Wirtslarven auf.
Das Foto aus dem Naturschaugarten illustriert die Situation kurz nach Beginn des Einstechens ins Holz bzw. in die verschlossene Brutröhre einer Wirtslarve. Zuvor hat die Schlupfwespe die genaue Position der Wirtslarve durch intensives Riechen mit ihren Fühlern aufgespürt. Zur Eiablage wird dann der dünne Legestachel aus einer schützenden, zweiteiligen Scheide ausgeklappt und der Einstich- und Legevorgang kann beginnen. Die Scheide wird währenddessen nach oben gehalten und die Wespe muss aufgrund der Länge ihres Legestachels eine zunächst akrobatisch anmutende Körperhaltung einnehmen. Bei tief in morschem Holz oder in Brutröhren verborgenen Wirtslarven wird der Legestachel in voller Länge eingebohrt, auch durch hartes Material, wie z.B. mit Lehm vermörtelten Brutröhren.
Weil die Eier durch die extrem dünne Legeröhre der Schlupfwespe passen müssen, dürfte beim Legevorgang das Verhältnis von Eierlänge zu Eierdurchmesser auf Weltrekordniveau liegen.
Foto: / Text: Gerhard Schaad
13.10.2024
NABU EMSLAND/ GRAFSCHAFT BENTHEIM | NR 61/24 | 10. OKTOBER 2024
Mehr als 143.000 Menschen haben bei der öffentlichen Wahl mitgemacht
Emsland/Grafschaft Bentheim/Hannover/Berlin – Deutschland hat gewählt: Der Hausrotschwanz ist Vogel des Jahres 2025 und löst damit den Kiebitz ab. Bei der fünften öffentlichen Wahl vom NABU und seinem bayerischen Partner, dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV), haben insgesamt 143.390 Menschen mitgemacht – so viele wie bisher noch nie. 43.235 (30,2 Prozent) der Stimmen entfielen dabei auf den Hausrotschwanz, 40.455 (28,2 Prozent) auf die Waldohreule, 22.656 (15,8 Prozent) auf den Schwarzspecht, 20.839 (14,5 Prozent) auf den Schwarzstorch und 16.205 (11,3 Prozent) auf den Kranich.
„Weit über 143.000 Menschen aus ganz Deutschland haben mitgemacht und ihren Favoriten unter den fünf Kandidaten gewählt. Über die bisher höchste Beteiligung bei einer Vogelwahl freuen wir uns sehr. Sie zeigt: Vögel und die Natur bewegen die Menschen“, sagt NABU-Vogelschutzexperte Martin Rümmler. „Und noch nie war es so spannend wie diesmal: Hausrotschwanz und Waldohreule haben sich bis zuletzt ein Schnabel-an-Schnabel-Rennen geliefert.“
Der Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros) ist ein graziler Singvogel, der häufig in menschlichen Siedlungen unterwegs ist, weil er hier gute Bedingungen zum Brüten findet. Er ist ein echter Early Bird – schon 70 Minuten vor Sonnenaufgang ist er aktiv und lässt seinen melodischen Gesang lautstark erklingen. Damit ist er die erste Stimme im morgendlichen Vogelkonzert. Hausrotschwänze wirken nervös und agil, sie sitzen selten still, sondern flitzen umher, knicksen mit den Beinen und zittern mit dem Schwanz. Den Winter verbringt der Hausrotschwanz meist in Nordafrika oder dem Nahen Osten. Einige Vögel bleiben auch den Winter über bei uns. Als Insektenfresser ist er vom Insektenrückgang durch die intensive Landwirtschaft und naturferne Gärten stark betroffen. Außerdem gehört er zu den Gebäudebrütern, die es durch Sanierungen immer schwerer haben, Nistmöglichkeiten zu finden. Sein Wahlslogan war darum: „Mut zur Lücke!“
Der „Vogel des Jahres“ wurde in Deutschland erstmals im Jahr 1971 gekürt. Seit 2021 wird er durch eine öffentliche Wahl bestimmt.
Mehr Infos: www.vogeldesjahres.de
Foto: Dr. Erhard Nerger
09.10.2024
Herbst und Winter sind für die Projektgruppe Naturschutz im NABU-Emsland-Mitte eine arbeitsreiche Zeit. Nun werden Biotoppflege- und Entwicklungsarbeiten auf den verschiedenen Projektflächen der Projektgruppe Naturschutz durchgeführt. Die ehrenamtlichen Naturschützer pflegen ökologisch wertvolle Flächen unterschiedlicher Eigentümer in und um Meppen herum und haben Beweidungsprojekte in einigen Gebieten angestoßen. In zahlreichen ehrenamtlichen Arbeitsstunden wird nun gebietsweise der Gehölzaufschlag mit Freischneidern zurückgeschnitten, um wertvolle Lebensräume, wie z.B. Hochmoore offen zu halten. Dies wird alljährlich in den Naturschutzgebieten Fullener Moor und Esterfelder Moor durchgeführt. Im "Beel" an der Hase in Meppen-Bokeloh weiden derzeit Schafe eines lokalen Naturschutzvereines, um dort Sandmagerrasen, Heide, Hudewald und Dünen zu erhalten. Viele besonders schützenswerte und seltene Arten würden ohne diese Maßnahmen verschwinden. Dazu gehören beispielsweise Blasenbinse, Rosmarinheide, übersehenes Knabenkraut, ähriger Ehrenpreis, Wiesenpieper, Heidelerche, Kreuzotter oder Hochmoor-Mosaikjungfer. Weil die Projektgruppe Naturschutz zuletzt weitere ehrenamtliche Mitarbeiter hinzugewonnen hat, wurde die Anschaffung weiterer Freischneider nötig. Sie wurden mittlerweile geliefert.
Text / Fotos: Carsten Marien
09.10.2024
NABU EMSLAND/ GRAFSCHAFT BENTHEIM | NR 59/24 | 26. SEPTEMBER 2024
Meppen. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) hat gegen den geplanten vierstreifigen Ausbau der E233 im Planungsabschnitt 1 von der A31 bis zur B70 eine Klage angestrengt. Nun teilt der Umweltverband mit, dass das Klageverfahren im Einvernehmen mit dem NABU ruht, weil die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) die Planungsunterlagen überarbeiten will.
"Die Straßenbaubehörde ist auf uns zugekommen und hat gefragt, ob wir damit einverstanden wären, das Klageverfahren ruhen zu lassen. Denn die NLStBV will insbesondere die FFH-Verträglichkeitsprüfung für das faktische FFH-Gebiet "Versener Heidesee" nachholen und vielleicht auch andere Punkte nacharbeiten", erklärt Katja Hübner vom NABU-Regionalverband Emsland/ Grafschaft Bentheim. "Wir sind damit einverstanden, weil wir froh sind, dass nun der hohe naturschutzfachliche Wert des "Versener Heidesees" offensichtlich anerkannt wird und berücksichtigt werden soll. Die Bereitschaft der Behörden, die Unterlagen zu überarbeiten, zeigt aber auch deutlich, dass wir da ein gewichtiges Argument in unserer Klagebegründung vorgetragen haben und die Einsicht gereift ist, dass die Klage des NABU vor dem Bundesverwaltungsgericht - zumindest in diesem Punkt - Erfolg haben würde. Insofern sehen wir uns in unserer Rechtsauffassung und in der Erforderlichkeit des Klageverfahrens bestätigt," so die Umweltschützerin. Wie lange es dauert, bis die Überarbeitung abgeschlossen ist, ist dem NABU nicht bekannt. Aber auf jeden Fall werde man dann die neuen Planungsunterlagen wieder kritisch prüfen, verspricht der NABU.
Für Rückfragen:
Katja Hübner, zuständige Mitarbeiterin des NABU-Regionalverbandes Emsland / Grafschaft Bentheim, Tel.: 05931- 40 99 630
17.09.2024
NABU EMSLAND/ GRAFSCHAFT BENTHEIM | NR 59/24 | 26. SEPTEMBER 2024
NABU-Regionalgeschäftsstelle Emsland/ Grafschaft Bentheim gibt Tipps zur Pflege
Emsland/Grafschaft Bentheim – Der Sommer neigt sich dem Ende zu und der letzte Vogelnachwuchs hat das Nest verlassen. Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt gekommen, um die Nistkästen für unsere gefiederten Freunde für die nächste Brutsaison vorzubereiten. Die Reinigung ist eine wichtige Maßnahme, um die Gesundheit und das Wohlbefinden von Vögeln und anderen Tieren im kommenden Jahr zu gewährleisten. Die NABU-Regionalgeschäftsstelle Emsland/ Grafschaft Bentheim gibt Tipps, wie dabei vorgegangen werden sollte und warum es so wichtig ist, jetzt aktiv zu werden.
„Bei der Reinigung der Nistkästen sollten niemals scharfe chemische Reinigungsmittel oder Desinfektionsmittel verwendet werden. Außerdem sollten Handschuhe und bei Bedarf auch eine Maske getragen werden“, betont Hanna Clara Wiegmann, Leiterin der NABU-Regionalgeschäftsstelle Emsland/Grafschaft Bentheim. „Es genügt die alten Nester zu entfernen und dabei Parasiten wie Vogelflöhe, Milben und Zecken zu beseitigen, um einen übermäßigen Befall der Vogelbrut im kommenden Jahr zu verhindern. Anschließend sollte der Kasten gründlich ausgekehrt werden. Bei starkem Parasitenbefall kann klares Wasser und gegebenenfalls etwas Sodalauge zum Ausspülen verwendet werden.“ Nach der Reinigung sollte der Kasten gut trocknen können. Wichtig ist, dass der Nistkasten nicht unseren Hygienevorstellungen von der eigenen "guten Stube" entsprechen muss.
Während der Reinigung des Nistkastens sollte man auf Überraschungen gefasst sein. Die NABU-Mitarbeiterin empfiehlt daher, bei den zu kontrollierenden Nistkästen kurz anzuklopfen, um mögliche Bewohner - wie Hasel- oder Waldmaus - zu warnen und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Behausung zu verlassen. So kann man sich manchen unliebsamen Schrecken ersparen.
Auch der Siebenschläfer hält sich häufig in Vogelnistkästen auf. Das Verhältnis zu den gefiederten Hausbesitzern ist in der Regel unproblematisch, da der Siebenschläfer die Vogelbehausungen meist erst dann aufsucht, wenn die Vögel ausgeflogen sind. Zur Überwinterung ab Ende Oktober ziehen die Siebenschläfer allerdings lieber in frostfreie Erdhöhlen.
Auch wer neue Nistkästen aufhängen will, sollte nicht bis zum Frühjahr warten. Viele Vögel, die die kalte Jahreszeit bei uns verbringen, suchen in kalten Herbst- und Winternächten mangels natürlicher Höhlen und Nischen Schutz in den künstlichen Nisthilfen.
Anregungen für verschiedene Nistkastentypen erhalten Interessierte das ganze Jahr über in der NABU-Regionalgeschäftsstelle Emsland/Grafschaft Bentheim in Meppen. Dort finden Sie eine reich bestückte Nistkastenausstellung, die die große Auswahl der Nistkastenvielfalt widerspiegelt. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit verschiedene Nistkastentypen zu erwerben. Für alle, die selbst aktiv werden möchten, gibt es in der Regionalgeschäftsstelle Emsland/Grafschaft Bentheim die Broschüre „Wohnen nach Maß - Nisthilfen und Quartiere für Vögel, Fledermäuse, Igel und Insekten“ sowie weiteres Informationsmaterial zu verschiedenen Naturthemen. Die NABU-Regionalgeschäftsstelle Emsland/Grafschaft Bentheim ist montags von 15 bis 17 Uhr und dienstags von 9 bis 12 Uhr sowie nach Vereinbarung für Sie geöffnet. Die Geschäftsstelle ist in der Haselünner Straße 15 in 49716 Meppen zu finden.
05.09.2024
NABU EMSLAND/ GRAFSCHAFT BENTHEIM | NR 52/24 | 28. AUGUST 2024
Meppen. Nach Raketen-Tests auf dem militärischen Übungsgelände der Wehrtechnischen Dienststelle (WTD) 91 in Meppen brach am
3. September 2018 ein Feuer aus. Auf rund 1.000 Hektar schwelte über einen Monat lang das Feuer in dem für den Naturschutz hoch wertvollen Moor-Naturschutzgebiet "Tinner Dose". 6 Jahre nach dem
Ereignis zieht der Naturschutzbund Deutschland (NABU) Bilanz und beklagt, dass die Umweltschäden aus dem Brand in 2018 noch lange nicht beseitigt sind, sondern durch den Gehölzaufwuchs, der
eingesetzt hat, immer noch größer werden.
"Durch den Brand wurde auf 500 bis 600 ha Fläche die typische Moorvegetation zerstört und nun wachsen dort Gehölze wie Birken
und Pappeln", erklärt Ulrich Wilde, erster Vorsitzender des NABU Emsland-Mitte. "Zwar wurden inzwischen eigens Maschinen angeschafft, um die Gehölze zu beseitigen, aber es können bei weitem nicht
alle Flächen in einem Jahr bearbeitet werden, sondern nur ein kleiner Teil davon. Auch reicht eine einmalige Beseitigung der Gehölze durch Mulchen nicht aus, weil die Gehölze wieder ausschlagen.
Insofern wachsen die Bäume immer höher auf, tragen weiter zur Entwässerung des Moores bei und verschatten lichtbedürftigen typischen Moorpflanzen bis diese absterben. Auch moortypische Tierarten
wie Bekassine, Brachvogel und Ziegenmelker sowie Zauneidechse und Schlingnatter verlieren ihren Lebensraum. Das Problem wird mit den weiter wachsenden Gehölzen im wahrsten Sinn des Wortes immer
größer. Langfristig kann da nur eine intensive Wiedervernässung der Flächen helfen", ergänzt Dr. Erhard Nerger, zweiter Vorsitzender des Naturschutzvereins.
Der NABU habe deshalb bereits im März 2019 konkrete Maßnahmen für eine Wiedervernässung der Tinner Dose vorgeschlagen. Zwar
seien durch die Bundeswehr einzelne, kleinere Wiedervernässungen umgesetzt worden, wesentliche Maßnahmen fehlten jedoch. Dafür solle zuerst ein umfassendes Wiedervernässungskonzept erstellt
werden. Dieses Konzept sei aber noch lange nicht fertig. Und dann müssten ja noch konkrete Maßnahmen geplant, evt. erforderliche Flächen erworben und die bauliche Maßnahmen umgesetzt werden,
beschreibt der NABU. Aus seiner Sicht ist dieses zögerliche Vorgehen für den Naturschutz eine Katastrophe. Dabei liege die Wiedervernässung des Moores als wichtigste Brandschutzmaßnahme auch im
zentralen dienstlichen Interesse der WTD. Denn eine Lehre aus dem Brandereignis von 2018 war, dass beim Erprobungsbetrieb nun die aktuelle Feuchtigkeits-/ Trockenheitssituation des Moores und die
vorhandene Brandlast mit berücksichtigt wird, bevor die Freigabe für den Schießbetrieb erteilt wird. "Die Wiedervernässung des Moores und die Beseitigung der Gehölze muss deshalb schnellstmöglich
und mit allen Mitteln umgesetzt werden - für den Erprobungsbetrieb der Bundeswehr und den Naturschutz", fordern Wilde und Nerger.
05.09.2024
Bevölkerung ist aufgerufen mitzuhelfen und tote Amseln zu melden
NABU EMSLAND/ GRAFSCHAFT BENTHEIM | NR 51/24 | 26. AUGUST 2024
Emsland/Grafschaft Bentheim – Nach mehreren Jahren der Ruhe gibt es derzeit in Niedersachsen zunehmend mehr Meldungen über vermutlich durch das Usutu-Virus getötete Amseln. Auch das NABU-Artenschutzzentrum erreichten in den letzten Wochen zahlreiche Telefonanrufe, bei denen von toten bzw. orientierungslosen, taumelnden oder aufgeplusterten Amseln berichtet wurde. Die in der Station eingelieferten gestorbenen Amseln wurden an das Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) eingeschickt, um den Verdacht zu bestätigen. „Leider hat das Amt die Befürchtung bestätigt. Ein Drittel der toten Amseln war mit dem Usutu-Virus infiziert“, berichtet Bärbel Rogoschik vom NABU-Artenschutzzentrum. „Momentan befinden wir uns wahrscheinlich auf der Spitze des Krankheitsverlaufes, der sich in den nächsten Wochen abschwächen wird. Wir werden am Ende des Sommers weniger Amseln in unseren Gärten verzeichnen können. Umso wichtiger ist es, diesen und anderen Singvögeln ein naturnahes Refugium zur Verfügung zu stellen, wo sie sich erholen und im nächsten Jahr wieder fortpflanzen können“.
Durch das Virus verursachte Todesfälle von Vögeln treten jeweils während der Stechmückensaison von Mai bis September auf. Fast immer sind es Amseln, bei denen diese Krankheit festgestellt wird, weshalb die Usutu-Epidemie auch als „Amselsterben“ bekannt wurde. Allerdings werden auch andere Vogelarten von diesem Virus befallen und können daran sterben. Seit dem erstmaligen Auftreten dieses Vogelsterbens im Jahr 2011 breitet sich das besonders im Spätsommer von Stechmücken auf Vögel übertragene Usutu-Virus zunehmend über Deutschland aus. Waren in den ersten Jahren lediglich wärmebegünstigte Regionen entlang des Rheintals und am Untermain betroffen, konnte seit 2016 eine Ausbreitung nach Norden und Nordosten festgestellt werden. Die Stechmücken, die Überträger des Virus sind, konnten sich in diesem Jahr wahrscheinlich vielerorts aufgrund der anhaltenden Feuchtigkeit gut entwickeln.
Die Funddaten (Ort und Datum) und Beobachtungen zu den Symptomen der Vögel können online gemeldet werden: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/gefaehrdungen/krankheiten/usutu/usutu-melden.html#formular
Die eingehenden Meldungen helfen dabei, die Gesamtsituation besser einzuschätzen (genaue Anzahl, regionale Konzentration oder bundesweites Auftreten etc.). Aktuell gibt es deutlich mehr Meldungen als im Vorjahr. Hanna Clara Wiegmann von der NABU Regionalgeschäftsstelle Emsland/Grafschaft Bentheim berichtet: "Auch in unserer Region kommt es vermehrt zu Meldungen von toten und kranken Amseln. Daher bitten wir die Bürger*innen, die Verdachtsfälle zu melden, um einen möglichst guten Überblick über das Virus und seine Verbreitung zu erhalten. Bei Fragen oder Hilfestellung beim digitalen Melden wenden Sie sich gerne an die Geschäftsstelle unter: 05931-4099630."
05.09.2024
NABU EMSLAND/ GRAFSCHAFT BENTHEIM | NR 49/24 | 21. AUGUST 2024
Georgsdorf. In einer gemeinsamen Pressemitteilung teilen die Agrowea GmbH & Co. KG und die Umweltverbände BUND und NABU mit, dass im Hinblick auf die Errichtung von sieben Windenergieanlagen bei Georgsdorf eine einvernehmliche Lösung erzielt wurde. Nachdem Agrowea sich bereit erklärt hat, die erforderlichen Vermeidungs- und Ausgleichsmaßnahmen für die Natur in enger Abstimmung mit den Verbänden zu planen und durchzuführen, verzichten diese auf weitere rechtliche Schritte gegen die kürzlich erteilte Genehmigung.
„Es freut uns, dass es im Rahmen intensiver Verhandlungen gelungen ist, eine Einigung mit den Umweltverbänden herbeizuführen“, erklärt Christoph Pieper, Projektleiter der Agrowea. „Denn durch die Errichtung der sieben Windenergieanlagen mit einer Nennleistung von insgesamt rund 39 Megawatt können wir einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende und dem Klimaschutz leisten.“
Auch die Umweltverbände sind mit dem Verhandlungsergebnis zufrieden. „Den Standort der Anlagen zwischen den beiden Gebietsteilen des EU-Vogelschutzgebietes „Dalum-Wietmarscher Moor und Georgsdorfer Moor“ halten wir zwar nach wie vor für sehr unglücklich,“ so der Vorsitzende des NABU Grafschaft Bentheim, Gerhard Busmann. „Da aber unter Berücksichtigung unserer fachlichen Hinweise umfangreiche Ausgleichsflächen für Wiesenvögel wie den Brachvogel, Greifvögel wie den Wespenbussard und Rastvögel wie die nordischen Gänse und Schwäne geschaffen werden, halten wir das Vorhaben nun für vertretbar“. „Wichtig aus Gründen des Arten- und Naturschutzes sind auch die zahlreichen festgelegten Vermeidungsmaßnahmen, eine ökologische Baubegleitung und ein umfassendes Monitoring der Fledermaus-Aktivitäten und der Entwicklung der Ausgleichsflächen“, ergänzt Walter Oppel vom BUND Grafschaft Bentheim.
Vorangegangen waren den aktuellen Ereignissen Auseinandersetzungen über eine Genehmigung aus 2016 zur Errichtung und zum Betrieb von acht Windenergieanlagen an gleicher Stelle. Damals war der NABU gerichtlich gegen die Genehmigung vorgegangen und hatte vor Gericht Recht bekommen.
Für Rückfragen:
Katja Hübner, zuständige Sachbearbeiterin beim NABU-Regionalbüro, Tel.: 05931-40 99 630
15.08.2024
Jetzt im Spätsommer beginnt die Blütezeit des Lungenenzian, eine der auffälligsten und schönsten heimischen Blumen. Er kommt in feuchten Heiden und mageren Feuchtwiesen oder an flachen, sandigen Ufern nährstoffarmer Gewässer vor. Leider sind diese Lebensräume selten geworden. Die letzten verblieben Bereiche sind häufig eutrophiert, also zu nährstoffreich. Daher ist der Lungenenzian heute sehr selten geworden. In der roten Liste der bedrohten Arten in Niedersachsen wird er als "stark gefährdet" eingestuft. Im mittleren Emsland sind nur noch vier Vorkommen bekannt. Die Fotos entstanden in der Tinner Dose. Der Lungenenzian wurde früher als Heilpflanze gegen verschiedene Lungenkrankheiten angewendet, so erhielt er seinen Namen.
27.07.2024
NABU EMSLAND/ GRAFSCHAFT BENTHEIM | NR 42/24 | 11. JULI 2024
Emsland. Um zu verhindern, dass bereits vor der Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts (BVerwG) über die Klage des NABU gegen den vierstreifigen Ausbau der E 233 (Planungsabschnitt 1) durch Baumaßnahmen vollendete Tatsachen geschaffen werden, hatte der Umweltverband einen Eilantrag gestellt. Die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) erklärte daraufhin, dass sie mit den eigentlichen Baumaßnahmen erst 2027 beginnen will und setzte die gesetzlich angeordnete „sofortige Vollziehung“ der Genehmigung vorerst selbst unbefristet aus. Daraufhin hatte der NABU seinen Eilantrag für erledigt erklärt. Das Gericht musste aber noch entscheiden, wer die Kosten des Eilverfahrens zu tragen hat. Nun fiel diese Entscheidung zulasten der Behörde aus.
Das BVerwG hat dies in seinem Beschluss damit begründet, dass der Eilantrag voraussichtlich erfolgreich gewesen wäre. Die NLStBV hätte von sich aus gleich mit Erteilung der Genehmigung die Vollziehung aussetzen müssen, weil sie das Vorhaben nicht umgehend ins Werk setzen, sondern über einen längeren Zeitraum lediglich verwaltungsinterne, vorbereitende Maßnahmen durchführen will. Hätte die Behörde die Vollziehung sofort ausgesetzt, wäre das Eilverfahren gar nicht notwendig gewesen.
Mit dem Ergebnis des nun abgeschlossenen Eilverfahrens ist der NABU sehr zufrieden. „Wir haben unser Ziel erreicht, dass bis auf Weiteres keine Baumaßnahmen erfolgen können. Weil die NLStBV die Vollziehung nicht früher ausgesetzt hat, hat sie uns leider in das Eilverfahren ,gezwungen‘. Sie muss deshalb zu Recht die Kosten tragen", erklärt Katja Hübner, Mitarbeiterin des NABU-Regionalverbandes Emsland/ Grafschaft Bentheim. "Rückschlüsse über unsere Erfolgsaussichten im eigentlichen Klageverfahren lässt die nun ergangene Kostenentscheidung des Gerichts zwar nicht zu, aber wir sind zuversichtlich, dass wir auch im Klageverfahren das Gericht mit unseren Argumenten überzeugen können."
27.06.2024
Text / Fotos: Erhard Nerger
27.06.2024
Wie schon in den letzten Jahren haben die Steinkäuze am Haarweg in Teglingen wieder erfolgreich ihre Jungen aufgezogen. Drei an der Zahl. Inzwischen fliegen sie schon, sind aber abends noch sehr gut zu beobachten wenn sie von den Altvögeln gefüttert werden. Da der Pflaumenbaum, in dem die Brutröhre angebracht ist abgestorben und damit nicht mehr belaubt ist, hat Bernd Quappen zum Sonnenschutz ein Brett auf das Dach der Brutröhre geschraubt.
Text / Fotos: Erhard Nerger
27.06.2024
Im Rahmen der Vortragsreihe "Natur am Donnerstag" führte Thomas Weber am 20.06.2024 in der Geschäftsstelle des NABU in die Welt der
einheimischen Wiesenvögel. Der Vortrag begann leider mit der traurigen Feststellung, dass die meisten Wiesenvögel in den letzten 20 Jahren im Bestand dramatisch zurückgegangen sind. Zahlen aus
Bestandserhebungen belegten dies. Auch einige Ursachen dafür wurden benannt, so ist z.B. die Anreicherung mit Stickstoff aus der Luft ein Problem.
Es wurden schöne Fotos der heimischen Wiesenvögel gezeigt und dazu viele interessante Details genannt.
Text: Carsten Marien / Fotos: Thomas Weber, Carsten Marien
27.06.2024
NABU EMSLAND/ GRAFSCHAFT BENTHEIM | NR 37/24 | 17. JUNI 2024
Emsland. Der NABU hat kritisiert, dass bei der Planung des vierstreifigen Ausbaus der E233 nicht berücksichtigt wurde, dass der Versener Heidesee ein „faktisches“ Flora-Fauna-Habitat-(FFH-) Gebiet ist und deshalb besonderen Schutz genießt. Jetzt wurde die Einschätzung des NABU von der Fachbehörde und dem Umweltministerium bestätigt.
Der Naturschutzbund vertritt die Auffassung, dass das sehr nährstoffarme Gewässer des Versener Heidesees aufgrund seiner besonders guten Ausprägung und Größe die Qualität eines FFH-Gebietes besitzt und deshalb an die EU-Kommission nachgemeldet werden muss. Der NABU hatte deshalb im April dieses Jahres einen entsprechenden Antrag an das Umweltministerium gestellt. Nun hat das Umweltministerium dem NABU in einem Schreiben bestätigt, dass diese Einschätzung aus fachlicher Sicht unterstützt wird, dass die Auswahl der an die EU-Kommission zu meldenden FFH-Gebiete jedoch durch die Landesregierung durch Kabinettsbeschluss erfolgt und dass das Ministerium nun den Entwurf für eine Kabinettsvorlage erstellen wird.
„Wir freuen uns, dass unsere Auffassung bestätigt wurde und das Ministerium alles dafür tut, die Meldung an die Kommission vorzubereiten,“ erklärt Katja Hübner vom NABU-Regionalverband Emsland / Grafschaft Bentheim. Umso schlechter sei jedoch, dass diese hohe naturschutzfachliche Wertigkeit des Versener Heidesees bei dem geplanten Ausbau der E233 nicht berücksichtigt und vor allem die erhebliche Beeinträchtigung durch den zusätzlichen Stickstoffeintrag durch den zunehmenden Verkehr nicht bedacht wurden. „Und es zeigt auch, dass ein blindes Vertrauen in die Behörden, wie es der Vorsitzende der CDU-Emsland, Jens Gieseke, laut einem Bericht der NOZ vom 1.6.24 fordert, keineswegs gerechtfertigt ist,“ so die Umweltschützerin. Vielmehr sei es in unserer komplexen Welt geboten, durchaus kritisch die Planungen der Behörden zu betrachten, denn auch sie würden – anders als angeblich von Gieseke behauptet - die Bedingungen vor Ort keineswegs immer am besten kennen. Deshalb seien die Öffentlichkeitsbeteiligung und das Klagerecht der Umweltverbände wichtige Elemente unserer Demokratie, um auch in Genehmigungsverfahren eine möglichst gute Berücksichtigung aller Belange und nicht nur der wirtschaftlichen Interessen sicherzustellen, ist Hübner überzeugt.
15.06.2024
Die Projektgruppe Naturschutz betreut eine Moorwiese mit einem großen Orchideenbestand. Die Fläche wird im Herbst mit Schafen beweidet und ergänzend von den ehrenamtlichen Naturschützern der Projektgruppe Naturschutz freigeschnitten. Der Aufwand lohnt sich. Derzeit blühen tausende Exemplare vom übersehenen Knabenkraut und von der Sumpfstendelwurz auf der Wiese. Wiesenpieper ziehen ihren Nachwuchs auf. Auch Ziegenmelker brüten auf der Wiese.
Text / Foto: Carsten Marien
05.05.2024
NABU EMSLAND/ GRAFSCHAFT BENTHEIM | NR 26/24 | 03. MAI 2024
Emsland. Im Zusammenhang mit dem geplanten vierstreifigen Ausbau der E233 (Planungsabschnitt 1) ist der NABU vor das Bundesverwaltungsgericht gezogen, um nach der Erteilung der Baugenehmigung einen Baustopp zu erwirken. Nun hat er einen ersten großen Erfolg erzielt: Die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr hat nach Erhalt der Begründung des Eilantrags mitgeteilt, dass sie von sich aus - also ohne überhaupt die gerichtliche Entscheidung abzuwarten - bis zum 30. Juni 2025 einen Baustopp anordnet.
„Offenbar hat die Behörde erkannt, dass sie im Eilverfahren vor Gericht eine Niederlage erleiden wird“, erklärt der Berliner Rechtsanwalt und Fachanwalt für Verwaltungsrecht Thorsten Deppner, der den NABU in dieser Angelegenheit vertritt. „Deshalb macht sie von sich aus einen Rückzieher und setzt die sogenannte ‚sofortige Vollziehung‘ aus. Damit kann erst einmal nicht mit dem Bau begonnen werden.“
Der NABU ist begeistert. „So schnell hatten wir auf einen ersten Erfolg gar nicht zu hoffen gewagt“, freut sich Katja Hübner, Mitarbeiterin des NABU-Regionalverbandes. „Natürlich wussten wir, dass wir gute Argumente haben. Der Planfeststellungsbeschluss weist gravierende Fehler und Verstöße gegen europäisches Habitat- und Artenschutzrecht auf. Durch den Ausbau und die Stickstoffemissionen des zunehmenden Kfz-Verkehrs würden europarechtlich geschützte Erlen-Eschen-Auwälder, nährstoffarme Stillgewässer und die geschützte Pflanzenart ‚Schwimmendes Froschkraut‘ sowie sieben vom Aussterben bedrohten Falterarten erheblich beeinträchtigt. Im Sinne des Schutzes der Natur, des Klimas und der betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner sind wir hoffnungsvoll, dass wir auch in der Hauptsache, dem eigentlichen Klageverfahren, erfolgreich sein werden.“
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Für Rückfragen:
Katja Hübner, Mitarbeiterin des NABU-Regionalverbandes Emsland / Grafschaft Bentheim, Tel.: 05931- 40 99 630
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sie auch zur tödlichen Falle für Fledermäuse werden können....mehr lesen
Oft ist zu lesen, dass bei Wildbienen-Nisthilfen keine Pflege nötig sei, da die Insekten verlassene. Niströhren selbst reinigen und dann wieder beziehen. Wenn die Nistangebote neu, an einem sonnigen Standort, bevorzugt in Süd-Ost Richtung aufgestellt und besonders vor Schlagregen gutgeschützt sind, kann man sie unbesorgt sich selbst überlassen. Je nach Wildbienenart dauert es unterschiedlich lange, bis Reinigung oder Austausch von Niströhren sinnvoll sind. Die Rostroten und Gehörnten Mauerbienen, die im Frühjahr als erstes erscheinen, bevorzugen neue, saubere Nisteingänge. Sie besiedeln sehr gerne Schilfrohre und können rasch größere Bestände bilden, die jedoch nach drei bis vier Jahren wieder abnehmen, wenn nicht regelmäßig neue, saubere Niströhren zur Verfügung gestellt werden. Die Weibchen von Löcher- und Scherenbienen säubern alte Niströhren recht sorgfältig, was an den Müllbergen am Fuße der Nisthilfen zu erkennen ist. Dieser „Müll“ besteht aus altem Pollen, Larvenkot und Kokonhäuten und sollte vorsichtig mit einem kleinen Besen oder größerem Pinselentfernt werden. Je älter die Nisthilfen sind, umso mehr Brutröhren sind hinter den geschlossenen Verschlussdeckeln bereits abgestorben, z.B. durch Verpilzung. Um festzustellen, hinter welchen Deckeln sich noch intakte oder abgestorbene Brut befindet, kann man in der Zeit von Herbst bis Winter die Deckel mit einem Tupfen Wasserfarbe markieren. Wo Wildbienen schlüpfen, verschwindet durch das Öffnen der Verschlüsse auch die Farbmarkierung. Sind im Herbst immer noch Farbmarkierungen zu sehen, hat man den Nachweis, dass es sich um abgestorbene Bruthandelt. Diese Gänge können in harten Materialien wie Holz oder Keramik mit Hilfe von Nägeln, Schrauben und Bürstchen gereinigt werden, je gründlicher, umso besser. Dann stehen im folgenden Frühling wieder viele potenzielle Brutröhren zur Verfügung. Stellt man allerdings fest, dass z.B. in einem Holzklotz ein Großteil der Gänge abgestorbene Brut enthält, ist wahrscheinlich der komplette Austausch des Klotzes vorteilhafter. Hilfreiche Informationen zu diesem Thema können angesehen werden unter www.naturgartenfreude.de, einer Webseite von Werner David, der auch das sehr empfehlenswerte Buch „Fertig zum Einzug: Nisthilfen für Wildbienen“ geschrieben hat. Fertige Nisthilfen bietet der NABU in seiner Geschäftsstelle an.
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